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Die Reise nach Tours vom 23.4. bis 10.05.2012

Neue Erfahrungen sammeln, andere Kulturen kennen lernen, Toleranz üben, neue Arbeitsweisen sehen und erlernen, das sind die Hauptargumente für den Austausch mit der Partnerschule in Tours.

Gruppenfoto

Gruppenfoto mit Auszubildenden, Ausbildern und Sprachbegleiter

Als Gegenbesuch geplant und durchgeführt, fuhren 15 Dachdeckerauszubildende und zwei erfahrene Lehrer der Dachdeckerschule Eslohe nach Tours. Nach ca. 900 km Fahrt erreichten sie die französische Stadt an der Loire und wurden von der dortigen Schulleitung, dem Dachdeckerausbilder, den französischen Dachdeckerauszubildenden, die schon im Herbst 2011 für drei Wochen die Dachdeckerschule in Eslohe besucht hatten, dem Dolmetscher und der Sprachlehrerin herzlich empfangen. Untergebracht im schuleigenen Internat lernten die deutschen Besucher abends sofort die französische Küche schätzen. Ein dreigängiges warmes Abendessen überraschte die deutschen Dachdecker. Wie sich noch im Laufe des Besuchs bestätigen sollte, wird an unserer Partnerschule Wert auf gutes Essen gelegt: morgens Baguette mit Kaffee, Marmelade, Käse und Orangensaft; mittags und abends jeweils ein warmes dreigängiges Menue. Von den deutschen Schülern wurde dieses Essen zur angenehmen Gewohnheit.

Nach einer kurzen Besichtigung der Schule, an der nicht nur Dachdecker, sondern auch andere Baugewerke und auch Bäcker (dies ist eine besondere Tradition bei den compagnons du devoir) ausgebildet werden, erfolgte die Verteilung der Besucher auf die Internatszimmer.

Vielseitiges Programm des dreiwöchigen Ausbildungsbesuchs

Die erste Hälfte der ersten Woche war geprägt von einer geführten Stadtbesichtigung von Tours, dem Besuch der Dachdeckermaschinen und -werkzeug herstellenden Fa. Jouanel, der Schieferverarbeitungsfirma Ardoisières d'Angers incl. eines Besuchs mit Führung durch eine historische Schiefergrube. Am Donnerstag und Freitag wurde ganztägig mit den französischen Dachdeckerschülern ein bilingualer Sprachunterricht durchgeführt. Praktische Übungen (z.B. Einkaufen im Supermarché) lockerten den Unterricht auf. Die für das Wochenende geplante Radtour an der Loire musste wetterbedingt ausfallen, aber dafür wurde eine Bowlinganlage gestürmt. Am Sonntag durfte geklettert werden im Kletterwald von Mosnes.

Die zweite und dritte Woche sollten eigentlich im Zeichen der praktischen Arbeit stehen. Da der 1. Mai und 8. Mai (Befreiungstag) ein Feiertag waren, vor die jeweils ein Brückentag gelegt war, war es nicht möglich für die deutschen Dachdeckerschüler wie geplant ein französisches Dachdeckerunternehmen zu finden, in dem die Schüler praktisch auf französischen Baustellen den Arbeitsalltag kennen lernen konnten. Gelöst wurde dieses Problem durch das praktische Arbeiten in den Werkhallen der Schule. Teilweise zusammen mit den französischen Auszubildenden arbeiteten unsere deutschen Dachdecker an Schieferdachmodellen (einfache Deckungen mit Plattenhaken, Anschlüsse etc.) mit Ziegeln (Wandanschluss mit Titanzinkabdeckungen).

Schieferdach mit Plattenhaken

Die Schieferplatten werden in der Fläche nicht durch Nägel, sondern nur durch die Plattenhaken befestigt.

Auch das Löten von Dachrinnen incl. aller Details nahm einen breiten Raum ein.

Dachrinne

Fertiges Werkstück

Da die Feiertage und das Wochenende auch überbrückt werden mussten, organisierte die französische Austauschschule ein tolles Programm: einen Besuch im Futuroscope in Poitiers, einem Besuch im Clos Lucé in Amboise (letzte Wirkungsstätte von Leonardo da Vinci) mit Modellen der technischen Zeichnungen von Leonardo, einem Besuch des Schlosses Chambord (hier konnten die Schüler auch die Schieferdachdetails studieren) und den Besuch von Nantes (inkl. Stadtführung).

Dachdetails Schloss Chambord

... und Dachdetails

Als ein Highlight erwies sich die vom Dachdeckereinkauf Westfalen finanziell gesponsorte und von den beiden deutschen Begleitlehrern organisierten Fahrt nach Paris: Eiffelturm, Champs-Élysées inkl. Triumphbogen, Sacré-Coeur mit dem Künstlerviertel um den Place du Tertre, Notre Dames und Quartier Latin.

Sacré-Coeur

Pause auf den Stufen von Sacré-Coeur

Bilanz des Ausbildungsbesuchs: Trotz Programmänderung voller Erfolg

Auf einer Bilanzbesprechung am letzten Mittwochabend (Schüler, Begleitpersonen, Schulleitung und französische Dachdeckerlehrer) wurde die Fahrt von allen Teilnehmern gewürdigt. Obwohl es leider nicht möglich war (bedingt durch die Feiertage incl. der dazwischen liegenden Brückentage) die praktische Arbeit in französischen Dachdeckerfirmen kennen zu lernen, wurde dieser Gegenbesuch als ein großer Erfolg gewertet. Trotz des häufig schlechten Wetters war die Stimmung fast immer gelöst. Die Schüler zeigten sich sehr zufrieden, vor allem mit dem Essen und dem angebotenen Programm. Von den Schülern vermisst wurden ein Freizeitangebot an der Schule. Dies sei in Eslohe wesentlich besser. Der Hinweis, dass die französischen Schüler teilweise noch bis 21:30 Uhr Unterricht hätten und deshalb auch ein Freizeitangebot nicht so wichtig sei, versetzte unsere Schüler doch ins Grübeln. Auch auf den Spieleabend an jedem Mittwoch in der Kantine wurde verwiesen (Brettspiele wie früher).

Nach der Bilanz erfolgte die offizielle Verabschiedung mit Sekt und Selters. Am Donnerstagmorgen startete pünktlich kurz nach 9 Uhr die Rückfahrt nach Eslohe.

Text und Bilder: Martin Eylers

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